Dieses Jahr nutzten wir den Nationalfeiertag und den anschliessenden Feiertag zum Abschluss des Ramadan, um eine Woche nach Bali zu fahren. In Ermanglung, das war zumindest das was wir vor der Reise dachten, eines Strassenradanbieters buchten wir eine geführte Mountainbike Tour. Am 4.08. machten wir uns morgens früh zum Flughafen um 2,5 Stunden später auf einem sehr übersichtlichen Gelände in Bali anzukommen. Die Formalitäten am Visa Schalter und der Einreise waren recht flott erledigt, um so überraschender war es, dass unser Gepäck schon am Ausgabeband auf uns wartete. Auch vor dem Flughafen stand schon unser Fahrer, der uns die ganze Woche durch Bali begleiten sollte. Sachen schnell ins Auto und Richtung erstem Hotel - eine kleine Anlage im Süden unweit vom Strand. Auch hier verlief alles sehr effizient, so dass wir uns schon nach kurzer Zeit und noch kürzerer Ruhepause aufmachen konnten die Gegend etwas zu erkunden.

Am nächsten Morgen holte uns unser Fahrer pünktlich um 8 Uhr ab und wir machten uns auf den Weg in Richtung Norden, in Richtung der Vulkane und unserem Startpunkt. Dort sollten wir die Räder in Empfang nehmen und unseren Radguide treffen. Nachdem mir mehrere Kollegen in Singapur ans Herz gelegt hatten unbedingt Kopi Luwa (Kaffee Luwak) zu probieren, fragten wir den Fahrer ob wir die Möglichkeit hätten eine Kaffeeplantage zu besichtigen und den berühmten Kaffee zu probieren. Nachdem Bali, anders als Vietnam oder Cambodia auf Touristen vorbereitet ist - manchmal hat man sogar den Eindruck, dafür gemacht, wusste der Guide sofort einen geeigneten Platz auf unserer Strecke. Ach ja, für alle, die es nicht wissen: Kaffee Luwak ist der edelste und teuerste Kaffee der Welt, den es nur in Indonesien gibt. Und was macht ihn so besonders, und warum gibt es ihn nur hier? Nun - ganz einfach :-) Die Kaffeekirschen werden durch, nur hier beheimatete Katzen gefressen, verdaut und die unverdaulichen Bohnen wieder ausgeschieden. Die werden dann gesammelt, gereinigt, geröstet und zu Kaffee verarbeitet - lecker?! Zumindest ist er sauteuer - in Sydney am Hafen zahlt man für eine Tasse 50$ Zurück: An der Plantage angekommen, die wie gesagt nur für Touristen da zu schein scheint, werden uns allerlei Obst, Gemüse, Kaffeesorten, Kakaopflanzen gezeigt und die berüchtigte Katze, die allerdings gerade - da Nachtaktiv - doest :-) Am Ende des Rundgangs erwartet uns eine Probe der unterschiedlichsten Kaffeesorten und "Kopi Luwa" Am Zielort angekommen wurden uns rasch die Bikes übergeben, so dass wir uns nach kurzer Zeit ins Abenteuer stürzen konnten. Die Bikes - von Trek - waren in einem guten Zustand, hydraulische Scheibenbremsen und eine Überraschung - vertauschten Bremsen - links hinten - rechts vorne. Die ersten paar Kilometer verliefen auf schlechten verkehrsarmen Strassen durch den Wald - danach ging es auf unseren ersten Single Trail. Oh Schreck - so hatten wir die Beschreibung nicht verstanden - egal - Augen zu und durch. Die Fahrt ging durch Wald, Büsche, Sträucher und den Rest wollten wir garnicht wissen. An der ersten "technischen" Abfahrt hatte der Guide die Idee vorzufahren um uns bei der Abfahrt zu fotografieren. Birgit fuhr als erster - in der Abfahrt hatte sie wohl kurz die geschilderte Besonderheit mit den Bikes vergessen. Denn beim Versuch zu Bremsen machte sie einen schönen Salto über den Lenker. Der Guide, etwas geschockt, vergisst leider die Einlage fotografisch festzuhalten. Birgit wollte auch nicht noch einmal zurück auf Start. Nach kurzer Inspektion der Verletzungen, einer Schürfwunde am Arm, den Beinen und einem schmerzenden Finger, geht es weiter (erst in Singapur stellte sich heraus, dass unsere Diagnose einer Prellung, nicht ganz richtig war. Der Finger war gebrochen :-O). Nach weiteren, für unsere Verhältnisse spektakulären und technischen Abfahrten kamen wir an unserem heutigen Zielort: Einer heissen Quelle am Fuss des Vulkans. Von dort ging es im Auto ins Hotel, dass auf dem Vulkan gegenüberliegenden Berg - die meiste Zeit in den Wolken - liegt. Los ging es am nächsten Morgen auf breiteren nicht ganz so technischen Wegen runter vom Vulkan durch Plantagen, vorbei an Reisfeldern und Höfen durch einen ausgetrocknetes Flussbett zu ersten Pause. Von dort weiter mit dem Auto zu der größten Tempelanlage von Bali. Nach einer ausgiebigen Besichtigung und einer kurzen Autofahrt, legten wir die letzten Kilometer mit dem Rad zurück und kamen am Hotel, direkt am Strand an. Birgits Finger war mittlerweile nicht nur dick sondern auch schön bunt - wir waren aber weiterhin von der Prellungstheorie überzeugt. Den nächsten Tag begonnen wir mit einer grossartigen Aussicht auf die Bucht und den Vulkan, auf dem wir gestern noch rum gefahren sind. Heute geht es, teils auf schmalen Strassen, teils offroad und teils auf Trails durch atemberaubende Landschaften. Überall treffen wir Kinder die fuer den indonesischen Nationalfeiertag trainieren und - ich weiss nicht warum - Beerdigungen. Unser Hotel lag wieder direkt am Strand - den Nachmittag nutzten wir zum Bilder machen. Die letzte Etappe zu unserem Zielort Ubut wartete wieder mit technischen Passagen auf. Die Strecke führte uns vorbei - oder besser durch - Reisfelder, Waldpfade, Naturbadewannen zu einem wunderbaren Restaurant zur Mittagspause. Von da an ging es im Wesentlichen bergab nach Ubut - einer durch den Tourismus zerfressen und entstellten Stadt. Unser Hotel war dafür gut - allerdings durch die Anwesenheit von unzähligen Affen nicht sicher. Alles was nicht fest gebunden oder gehalten wurde, wurde entwendet und untersucht. Den Abend nutzten wir zum Sightseeing und Essen :-) Am letzten Tag wollten wir uns eine Batikmanufaktur anschauen. Die Fahrt ging wieder durch Reisfelder auf schönen "Feldwegen" und Pfaden. Am Abend gingen wir gemeinsam mit unseren Guides zum Essen, liessen die Woche Revue passieren und gedachten wehmütig dem Erlebten.