Kaum hier angekommen ist unser erster Monat in Shanghai auch schon wieder um. Die Aufenthaltsgenehmigung lässt leider immer noch auf sich warten, somit natürlich auch die Wohnung und der Container mit all unserm Gerümpel. Das Wetter und die Luftqualität haben sich dafür bisher von der angenehmen Seite gezeigt und so konnten wir bei wunderbarem Sonnenschein die Stadt erkunden. Was uns, da das zu Fuss Gehen für uns ja eine eher ungewohnte Tätigkeit ist, schon ein paar Blasen und eine gezerrte Wade eingebracht hat. Altstadt, Bund, French Concession, der Botanische Garten und natürlich Pudong - das neue Shanghai mit all seinen Superlativen haben wir dabei schon erlaufen. Anfang Oktober ist hier Ausnahmezustand, denn es ist Nationalfeiertag und das bedeutet 3 freie Tage an denen ganz China in Shanghai zu sein scheint und die Menschen sich nur noch durch die Stadt schieben. Von erfahrenen Expats waren wir zum Glück vorgewarnt und hatten versucht ein alternativ Programm zu finden, das außerhalb des üblichen Touristenrummel zu absolvieren ist. Beim durchforschen des Reiseführers bin ich auf mehrere Parks gestossen die genau das richtige für uns zu sein schienen. Der Century Park, in dem man Fahrräder leihen kann stand als erstes auf dem Programm. Die Aussicht einmal Rad zu fahren war doch sehr verlockend.....leider entsprachen die Räder nicht wirklich dem was wir uns unter einem Fahrrad vorstellen und wir haben den Park doch lieber zu Fuss erkundet. Der zweite Park ist wirklich weit weg von den üblichen Touristenrouten und soll besonders ruhig und natürlich sein. Dort angekommen entpuppte er sich mehr als Vergnügungs- und Freizeitpark mit Achterbahn, Kettenkarussell und noch vielen anderen Attraktionen, in dem es ziemlich voll war. Fuer Shanghaier Verhältnisse allerdings wahrscheinlich wirklich noch leer und auch Touristen scheinen sich nicht hierher zu verirren, denn wir waren die einzigen Europäer. Da wir nun schon mal da waren haben wir uns in Getümmel gestürzt um das sonntägliche Leben der Shanghaier Bevölkerung zu beobachten was eine nette Alternative zu unserem eigentlichen Vorhaben (einem netten Waldspaziergang) war. Um die Ehre des Autoren unseres ansonsten wirklich guten Reiseführers zu retten - wenn man sich ein bisschen weiter in dem Park vorgearbeitet hat, wird er tatsächlich noch sehr ruhig und man fühlt sich fast wie in einem deutschen Wald in dem man dem Gezwitscher der Voegel lauschen kann.