Dieses Jahr nutzten wir Birgits Geburtstag um ein paar Tage in den Norden Chinas nach Harbin zu reisen. Von Kollegen und Freunden hörten wir bereits, dass sich ein Besuch auf jeden Fall rentieren sollte. Wir hörten allerdings auch, dass es dort richtig saukalt werden könnte und Temperaturen von -20 bis -30 Grad keine Seltenheit seien. So haben wir uns Wochen vorher mit allerlei wintertauglicher Kleidung ausgestattet: Thermo Unterwäsche, dicke Socken, Skihosen, Fleece Pullis und Jacken und Birgit kaufte sich extra noch gaaaans dicke Winterschuhe. Ergänzt haben wir das ganze noch durch Wärmepads für die Taschen und die Füße. Wir dachten also gut vorbereitet zu sein und starteten an Birgits Geburtstag früh morgens in Richtung Harbin. Der Flug war recht turbulent und dauerte ca. 3 Stunden. Am Flughafen angekommen, auf der Suche nach einem Taxi spürten wir zum ersten Mal die niedrigen Temperaturen, da wir noch nicht umgezogen waren. Im Hotel angekommen bezogen wir rasch unser Zimmer, zogen uns um und machten uns in Richtung Fluss auf. Da unsere Wetterapp nur ca. -14 Grad sagte und wir dachten so kalt ist das ja auch nicht, gingen wir ohne Ski Hosen und mit nur einem Pullis los. Bald schon merkten wir, dass zusätzlich zu den niedrigen Temperaturen ein eisiger Wind weht, der quasi ohne grosse Hindernisse durch die Kleidung geht. Trotz der Kälte haben wir den Spaziergang genossen, liefen über den gefrorenen Fluss zurück zum Hotel um uns wieder aufzuwärmen. Am Abend zogen wir dann alles an was war dabei hatten. Ausgestattet wie die Astronauten zogen wir erneut los um in der abendlichen Stadt ein paar Einrücke zu sammeln. Am nächsten Tag stand der Besuch des Schnee- und Eisfestivals auf dem Programm. Glücklicherweise war es nicht zu kalt (ca. -2 - -8 Grad), so dass wir 5 Stunden im Freien ganz gut ausgehalten haben. Von der Handwerkskunst überwältigt machten wir hunderte Bilder und liessen die Szenerie auf uns wirken. Mit zum Teil russischer Musik untermalt hatte das ganze einen besonderen Charme. Zum Abschluss ging es noch einmal in die Stadt, um die "Sophia Cathedrale" zu besuchen, die wir am ersten Tag vergeblich suchten - diesmal hatten wir bei Temperaturen von -18 Grad mehr Glück. Leider lief, auf Grund der extremen Temperaturunterschiede die Kamera in der Kathedrale, die als Museum dient, sofort an, so dass es nur wenige Bilder gibt. Zurück zum Hotel und durch dichtes Schneetreiben, bei weiterhin -15 Grad, ging es zurück zum Flughafen und das Abenteuer in der Kälte war auch schon wieder zu Ende :-)