Das chinesische neue Jahr stand vor der Tür und damit eine Woche frei :-) Nach Bewertung der Möglichkeiten entschlossen wir uns dazu mal wieder eine Radtour mit Martin, dem Chef von Siam Bike, in Thailand zu unternehmen. Im für uns in Frage kommenden Zeitraum bot Martin eine Tour im Norden Thailands an, die von Chiang Mai startend zum goldenen Dreieck und zurück führte. Gedacht getan - so standen wir zum Beginn der Ferien früh morgens am Flughafen und stellten fest, dass wir nicht die einzigen waren, die eine so grossartige Idee hatten. Die Schlange zum Check In Schalter war sicher 150 Meter lang und es dauerte eine ganze Weile bis wir unsere Tickets hatten. Glücklicherweise waren wir früh genug am Flughafen, so dass wir nicht in Hektik gerieten - allerdings konnten wir quasi direkt in den Flieger einsteigen ohne weiteres Warten :-) - auch nicht schlecht. Nach ziemlich holprigen Flug kamen wir in Chiang Mai an, suchten uns ein Taxi und fuhren zum Hotel. Den Nachmittag verbrachten wir mit Sight Seeing in der Stadt. Am Abend fand die Tourbesprechung statt und wir lernten die Mitreisenden kennen - ein weiteres Paar aus Shanghai (Lehrer an der deutschen Schule, Ben - einen Amerikaner der in Vietnam lebt und Schweizer. Nach kurzer Zeit war klar, dass wir das Schicksal mit Ben teilten, irgendwie fremdsprachig zu sein - diese Schweizer Sprache - btw - Schweizer Deutsch ist wirklich irreführend - das hat mit Deutsch nichts zu tun :-) Egal, am nächsten Tag ging es los - wir begannen die Tour mit einem Ruhetag - besuchten Tempel, Seidenherstellung und eine Sonnenschirmmanufaktur - was alles sehr interessant war und es bot uns die Möglichkeit ein paar hübsche Bilder zu schiessen. Besonders angetan hatten es Birgit natürlich die Seidenstoffe und wir kamen nicht ohne ein paar Einkäufe zurück ins Hotel. Wie üblich ging es Montag mit der Arbeit los - pünktlich um 9 starteten wir, rollten aus der Stadt und fuhren locker zum Tiger Kingdom - wo man die Möglichkeit hat zu den Tigern in den Käfig zu gehen um ihnen gaaans nah zu sein. Alle Wärter und auch Martin beteuerten, dass die Tiger nicht unter Drogen stünden und es von daher nicht bedenklich sei, das Angebot wahrzunehmen. Um ganz ehrlich zu sein - wir glaubten es nicht - und wollten das Treiben nicht wirklich unterstützen. Nach ca. 1 Stunde ging es weiter - auf Nebenstrassen durch herrliche Landschaften zu unserem ersten Quartier - eine Bungalow Anlage. Und da Rad fahren bekanntlich Hunger macht, gab es am Abend 2 Teller voll leckerem Essen. Die Nacht verlief ohne Aufregungen und so ging es am nächsten Tag bei frischen Temperaturen auf die zweite Etappe - Beim Mittagessen klagte einer der Teilnehmer über Magenprobleme - wir machten uns aber keine weiteren Sorgen und fuhren zu unserem Quartier. Dort angekommen, offensichtlich beeindruckt von der Schönheit des Badezimmers (mit dem Mittagessen war wohl was nicht in Ordnung) beschloss Birgit den Rest des Tages hier zu verbringen, so dass ich alleine auf eine Bootstour zum nahegelegenen Myanmar gehe musste. Auch am Abend ging es Birgt nicht besser und ich musste auch das Dinner alleine einnehmen. Nachdem die Nacht auch nicht wirklich besser verlief, entschlossen wir uns die Tour des nächsten Tages mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln fortzusetzen - Birgit im Bus - Michi auf dem Rad. Nach ca. 30 Kilometern stellte ich fest, dass die Entscheidung gar nicht so schlecht war - bei Radfahrern sagt man: Wer hat den Asphalt an die Wand genagelt - eine Rampe mit Steigungen bis zu 23% - argh - schnell wurde klar, dass die Form die ich in Singapur hatte nach 6 Monaten Pause quasi verschwunden war - ich litt. Naja - jetzt ging es uns beiden schlecht :-) Der Rest der Etappe verlief ohne Vorkommnisse und wir kamen am Nachmittag an einem wunderschönen Ressort in den Bergen an. Die Anlage hatte irgendwie etwas verwunschenes und wir genossen die einmalige Stimmung in der Natur und natürlich auch den Pool. Die Nacht verging viel zu schnell und wir machten uns am frühen Morgen auf die nächste Etappe - nicht lang, nicht schwierig - so dass auch Birgit wieder aufs Rad stieg. Alles ging gut und wir kamen ohne Probleme am goldenen Dreieck an, nachdem wir unterwegs zuvor den nördlichsten Punkt Thailands - an der Grenze zu Myanmar - zu einer kurzen Pause genutzt hatten. Am Nachmittag ging es erneut auf den Fluss, diesmal an die Grenze zu Myanmar und nach Laos. Dort bekamen wir die Möglichkeit einen lokalen Markt mit allerlei Ramsch, Fake und Kuriositäten zu besuchen und die Stimmung in uns aufzusaugen. Jetzt ging es auch schon wieder auf den Rückweg - eine kurz Etappe brachte uns zu dem besten Hotel - eine 5 Sterne Anlage - und näher an unserer Ruhetag, der für den nächsten Tag auf dem Programm stand. Am Ruhetag besuchten wir den weissen Tempel, schossen unzählige Fotos und genossen den Rest des Tages im Hotel. Am Abend besuchten wir dann noch den Nachtmarkt. Die vorletzte Etappe begannen wir erst am Nachmittag - es standen 100 flache Kilometer an - da unser nächstes Quartier keinerlei Höhepunkte oder Annehmlichkeiten bieten sollte - so war es dann auch - wir verbrachten die Nacht in einem sehr authentischen Hotel nachdem wir vorher in einem ebenso authentischen Restaurant unser Abendessen einnahmen. Die letzte Etappe starten wir pünktlich um 8!! und wir machten uns auf die letzten 160 Kilometer zurück nach Chiang Mai. Eine wunderschöne Strecke, durch Berge, Reisfelder und Natur. Alle hatten etwas Respekt, da nicht nur 160 km sonder auch ca. 2000 Höhenmeter zu bewältigen waren. Letztendlich ging es aber besser als befürchtet und wir kamen alle glücklich und zufrieden in Chiang Mai an. Zum Abschluss gab es noch ein gemeinsames Dinner im Hofbräuhaus.