In diesem Jahr haben wir einen Urlaub in Australien geplant. Im Frühjahr haben wir im deutschen Club eine Australierin kennengelernt, die eine individuelle Organisation von Urlaubsreisen in Australien, in erster Linie für Expats, anbietet. Nach kurzer Abstimmung haben wir uns dazu entschieden das Angebot wahrzunehmen. Bezüglich der Vorbereitung war dieses mal alles etwas komplizierter, da wir die eigenen Bikes mitnehmen wollten. Also musste organisiert werden: - Biker gerechte Routenplanung und Unterkunft - Fahrradtransport zum Flughafen, vom Flughafen zum Hotel und natürlich der Flug - Bike Koffer für Birgit - ein adäquates Mietauto Nachdem alles erledigt war, und die Bikes entsprechend verpackt, ging es los

Wir orderten einen großen Mercedes Bus der uns für 50$ zum Flughafen brachte. Beim Einchecken der Räder gab es keinerlei Probleme, so dass wir nach 30 Minuten bereits im Abflugbereich waren. Da alles so unerwartet reibungslos funktioniert hatte, waren wir viel zu früh. Nach Kaffee und Kuchen, bisschen stöbern und warten war das Flugzeug auch schon zum Einsteigen bereit. Nach ca. 8 Stunden Flug kamen wir in Sydney an, buchten erneut einen kleinen Bus, der uns 65 Australien$ kostete, und ließen uns zum Hotel bringen. Es war ein kleines aber sehr nettes Hotel unweit des Hafens. Da unser Zimmer noch nicht fertig war, machten wir uns nach einer Dusche direkt auf Fotosafari. Entlang des Hafens und der Oper ging es durch den Botanischen Garten in die Stadt. Auch an den nächsten Tagen ließ uns das Ambiente rund um den Hafen und die Oper nicht mehr wirklich los, so dass die meisten Bilder hier entstanden und die meiste Zeit hier verbracht wurde. Die zweieinhalb Tage in Sydney vergingen wie im Flug auch wenn Birgit die ersten kulinarischen Erlebnisse so schnell nicht vergessen wird :-) (Pies, gefüllt mir Rindfleisch und obendrauf Kartoffelbrei mit Soße) Jetzt stand die erste große Herausforderung an - Auto abholen - links fahren - Hotel wieder finden - die Radkoffer und das Gepäck ins Auto verstauen und ohne Unfälle oder Umweg aus Sydney herausfinden. Aber - wie sich herausstellte - alles kein Problem - und so waren wir am späten Vormittag auf der Piste, fuhren an den Strand von Sydney, der etwas außerhalb liegt. Genossen, machten Bilder und begaben uns auf den Weg zu unserem zweiten Quartier - das Zeltlager :-O Am späten Nachmittag kamen wir an, nachdem wir etwa 10km vor dem Lager die Hauptstraße verließen und auf schmalen Nebenstraßen zu einem Feldweg kamen, der zum Camp führte. Etwas zu euphorisch - von dem erfolgreichen Fahren auf der "verkehrten Seite" - es ist übrigens alles verkehrt: Blinker rechts, Scheinwischer links - wäre ich fast am Feldweg vorbei geheizt wobei ich die Ladung etwas durcheinander rüttelte. Nach 2km auf dem Feldweg, durch Eukalyptuswälder, Sumpf, Gras etc. kamen wir zum Ende des Weges - ein Schild wies darauf hin, die Autos zu parken und die letzten 200 Meter zu Fuß zu gehen. Angekommen bekamen wir das Zelt gezeigt, wurden mit den Besonderheiten vertraut gemacht (keine Nahrung im Zelt liegen lassen, wegen der Wombats und Possoms, kein Licht an lassen wegen der Moskitos und ein bissl Vorsicht wegen der Schlangen :-)) und konnten es uns gemütlich machen. Am Abend gingen wir im Camp essen - sehr gut aber sauteuer, Die erste Nacht im Camp, verlief ohne besondere Vorkommnisse auch wenn jedes Geräusch im Busch einen senkrecht im Bett stehen ließ. Birgit hatte Glück, dass sie nach einem nächtlichen Besuch auf der Freilufttoilette nicht als vermeintlicher Wombat aus dem Zelt geworfen wurde :-) Am nächsten Tag regnete es leider, so dass die geplante Radtour ins Wasser fiel. Also entschlossen wir uns dazu in einer nahe gelegenen Bucht eine Whale Watching Tour zu machen - beeindruckend - seht selbst .... Nachdem die ersten Erlebnisse verdaut waren, die ersten Känguru's, Delphine und Wale gesehen, ging es zum nächsten Etappenort. Dieses mal waren wir in einem Motel untergebracht. Angekommen haben wir uns erst einmal auf die Räder geschwungen und nun endlich die erste Radtour unternommen. Nachdem es schon recht spät war, konnten wir leider nur 50 km fahren. Auf dem Weg haben wir eine riesige Känguru - Herde unweit der Straße getroffen - sehr putzig. Auf der Tour stellte sich recht schnell heraus, dass unsere Vorurteile Australien betreffend nicht ganz richtig waren :-) - es ist werden heiß noch topfeben - so waren wir froh abends eine heiße Dusche genießen zu können. Am nächsten Tag unternahmen wir die erste größere Tour (>100km) in die Berge - durch ein Goldgräber Dorf, einsame Wälder und ein kleines Ort. Am nächsten Morgen sollte es schon wieder weiter gehen. Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse ca. 260km wobei 100km durchgängig durch Wald führten. Diesmal lag unser Quartier direkt am Meer - wieder ein Motel - aber sehr gemütlich, sauber und gepflegt. Nachdem wir alles in der Wohnung verstaut hatten, haben wir gleich die erste Tour gemacht - wieder hügelig und windig - und - wieder - kalt :-( Auch an den nächsten beiden Tagen haben wir das schöne Wetter dazu genutzt die Gegend mit den Rädern zu erkunden. Die Zeit verging wie im Flug und wir machten uns auf in unser vorletztes Quartier, nördlich von Melbourne. Am frühen Nachmittag kamen wir in Healesville an, nachdem wir durch riesige Eukalyptuswälder - respektive Wälder mit riesigen Eukalyptusbäumen - auf teilweise geschotterten Straßen fuhren. Zum Glück hatte unser Wagen Allradantrieb (und wir mussten es nicht putzen :-) Neben den Eukalyptusriesen beeindruckten uns die Farnbäume, die ca. 5 Meter hoch waren und richtige Stämme aufwiesen. Hier hatten wir ein Cottage - ein luxuriöses Holz Hüttchen in Mitten einer parkähnlichen Anlage mit See - in dem es einen Kamin und einen Whirlpool gab. Das Rad hatte für heute einen Ruhtag beantragt, deshalb machten wir uns auf den Weg zu einen langen Spaziergang durch den Eukalyptuswald (es ging auf einen fast 1000 Meter hohen Berg). Den Abend verbrachten wir bei Pizza, Bier und Rotwein (ach ja) in einem Weinlokal und planten unsere Radtour für den nächsten Tag. Danach gab es noch ein Bad im Whirlpool und ein Feuer im Ofen, es war inzwischen ziemlich kalt :-) Am Morgen machten wir uns auf, die Planung des Vortages umzusetzen. Bei eisigen Temperaturen (einstellig) und klaren Himmel ging es los - auf kleinen Straßen, durch ein kleines Dorf, über einen Highway (in Singapur würde man Feldweg sagen - in Deutschland Landstrasse) und am Fluss entlang in den nächst größeren Ort. Hier erkundigten wir uns nach dem Weg, lernten ein nettes älteres Ehepaar kennen und begaben uns auf die erste richtige Bergetappe. Nach 1300 Höhenmetern kamen wir an und nahmen die Abfahrt auf Schotterstrassen in Angriff. Am Abend erneut Pizza - Feuer - und ein Bad im Whirlpool. Kurz vor Urlaubsende noch keine Koalas gesehen zu haben veranlasste uns zu dem Entschluss die Räder stehen zu lassen und mit dem Auto nach Phillip-Island zu fahren. Hier trafen wir dann endlich die ersehnten Pelztiere und begegneten darüber hinaus einem Wollaby Auch in Healsville hatten wir das Gefühl, kaum angekommen schon wieder abreisen zu müssen. Also machten wir uns auf die letzte Etappe nach Melbourne. Die Fahrt verlief ohne Höhepunkte und es dauerte recht lange bis wir uns durch die Stadt bis zum Hotel gekämpft hatten. Angekommen schleppten wir die Koffer aufs Zimmer, checkten das Auto und machten uns auf den Weg das gute Gefährt abzugeben. Kurz vor der Mietstation stellten wir fest, vergessen zu haben, aufzutanken - also Tankstelle suchen und erneut den Weg zur Mietstation finden. Clever wie wir sind hatten wir die Bikes mitgenommen, so dass wir den Weg zurück nicht laufen mussten. Da sich das Wetter einigermaßen einladend gestaltete beschlossen wir, gleich noch eine Runde zu drehen. Birgit hatte gelesen, dass eine lohnenswerte Tour am Fluss entlang verläuft. Durch unseren Ausflug bei der Rückgabe des Autos wussten wir schon wo es langgeht. Die Strecke war schön und verkehrsarm allerdings sehr kurz - durch meinen Aufenthalt eine Woche vor unserem Urlaub in Melbourne wusste ich einen netten Weg am Meer - gedacht - getan - waren wir auch schon an der Promenade und konnten uns in eine große Vielzahl von Radlern einreihen und die Küste bei starkem Gegenwind entlang fahren. Auf dem Rückweg wurde aus dem Fahren - heizen - und wir konnten unseren Schnitt deutlich nach oben korrigieren. Das schöne Wetter und die coolen Geschwindigkeiten verleitete uns dazu etwas zu improvisieren und von hinten durch die Stadt zum Hotel zurück zu fahren. In der Nähe angekommen mussten wir feststellen, dass wir bei der Abfahrt uns nicht ganz so gut gemerkt haben, wo das Hotel ist :-( ungünstiger weise auch den Hotelnamen oder die Anschrift nicht dabei hatten. Aber - getreu dem australischen Motto "no worries" haben wir es doch gefunden und genossen am Abend ein gutes Dinner im Hotel. Um den Urlaub genauso zu beenden wie wir ihn begonnen hatten, haben wir uns auch in Melborne auf Fotosafari in die Stadt begeben - zu Fuß! Den Tag des Abschieds begannen wir mit einem Besuch auf dem Markt, danach ging es mit dem Taxi zum Flughafen und nach 8 Stunden sowie 4 Filmen waren wir auch schon wieder im warmen Singapur.