Am letzten Sonntag haben wir uns die Prozession des hinduistischen Festes Thaipusam angeschaut. Um einen kleinen Einblick in dieses, für uns sehr fremd wirkende Fest, zu bekommen war ich ein paar Tage vorher auf einem Vortrag im Deutschen Club zu diesem Thema. Es handelt sich um ein Fest, das am Vollmond des zehnten Monates (Thai) des hinduistischen Kalenders gefeiert wird. Der Ursprung liegt in Südindien und es ist ein Fest zur Danksagung an Gott Murugan, der Tapferkeit und Mut verkörpert. Die Menschen die sich auf den Pilgergang begeben möchten Murugan danken für ein besonders gutes Jahr, die Genesung eines kranken Familienmitgliedes, ein bestandenes Examen oder ähnliches. Männer sind mit Spießen durch Zunge und Wangen oder Haken am Körper an denen Opfergaben, wie Kokosnüsse, Zitrusfrüchte oder kleine Töpfe mit Milch hängen gepirct. Manche tragen aber auch Kavadis, bis zu 60kg schwere Metallbögen, die mit Pfauenfedern und Blumen geschmückt sind und Nagelschuhe. Aber nicht nur Männer, sondern auch Frauen gehen auf den Pilgergang. Sie tragen Gefäße mit Milch auf dem Kopf und manche von ihnen haben das Gesicht gepierct. Die Pilger werden alle von ihrer Familie begleitet, die sie immer wieder anfeuert und mit Trommelmusik in Trance versetzt. Die Familien sind aller sehr fröhlich, tanzen, lachen und machen Musik. Die Frauen tragen hübsche Saris und haben die Haare mit Jasmin geschmückt. eines der Familienmitglieder trägt eine Schale auf der heilige Asche aus Kuhdung liegt, die zur schnellen Heilung auf die Wunden kommt. Diese verheilen am Ende sehr schnell wieder und es bleiben keine Narben zurück. Und nun zu den Bildern, die dem ein oder anderen sicher etwas gruselig erscheinen. Wir selber fanden das ganze schon irgendwie beeindruckend, mit welcher Kraft und mit welchen Willen die Männer sich vorwärts bewegen.